Außerplanmäßige Sitzung des Forschungsseminars am 03.03.2016

 

Anwesend: Christian Arndt, Lars Bräutigam, Frank Fehlberg, Karsten Müller, Friedrun Quaas, Georg Quaas, Richard Scholz

 

Entschuldigt: Felix Arglist

 

Protokoll: Frank Fehlberg

 

Zur Lage des Forschungsseminars

 

Anhand des von Georg Quaas auf http://wissenschaftlichefreiheit.de/?p=373 vorgelegten Papiers wird zunächst die Entwicklung und der gegenwärtige Stand des Forschungsseminars diskutiert.

 

G.Q.‘s Standpunkt gegen eine heterodoxe Ökonomik im Rahmen des FS begründet dieser zum Einen mit seinem wissenschaftstheoretischen Verständnis von einem fortschreitenden Erkenntnisprozess. Disziplinäre Vorarbeiten („Stand der Forschung“) müssten nicht nur zur Kenntnis genommen werden, mit ihnen sollte gerade im kritischen FS gearbeitet werden. Zum anderen seien es die ungenügenden Leistungen aus dem FS auf diesem Feld, durch die der heterodoxe Anspruch letztlich nur die Zersplitterung der Kräfte hervorbringt und rechtfertigt. Die gescheiterte Buchidee über Piketty habe erneut offenbart, dass nicht genügend Bereitschaft bestehe, sich der skizzierten Aufgabe des FS zu stellen.

 

Einige TN der Sitzung entgegnen, dass es für sie gerade zum Wesen des FS gehöre, heterodoxe Perspektiven zuzulassen und frei zu diskutieren („wissenschaftliche Freiheit“). Aus diesem Grund fänden sich schließlich immer wieder alle zusammen, was angesichts der versorgungspolitischen Orientierungen vieler Nachwuchswissenschaftler schon ein Wert an sich sei. Es wird hervorgehoben, dass die Verfolgung gemeinsamer Positionen, Projekte und Ziele letztlich auch durch die wirtschaftliche Situation der TN beeinflusst sei. Die konzentrierte wissenschaftliche Arbeit bzw. das FS als „arbeitendes Seminar“ werde oftmals schlicht durch individuelle erwerbswirtschaftliche Erfordernisse und Zeitbudgetprobleme erschwert.

 

Christian Arndt gibt der zerfasernden Diskussion mit der Idee einer gemeinsamen Einführung in die VWL eine Wendung. Nicht ein weiteres dickes systematisches Lehrbuch müsse das Ziel eines solchen Unternehmens sein, eher vielleicht ein eingängiger Band im Taschenbuchformat. Eine FS-spezifische „erste Annäherung“ („Grundkategorien“) an die Ökonomik könne an etablierte Fachvertreter und vor allem Studenten gerichtet werden.

 

Eine Anlehnung an die Formel vom „Meta-Paradigma“ (Dobusch/Kapeller) als allgemeingültiger Grundlage der Ökonomik wird diskutiert. Frank Fehlberg nimmt die Idee Arndts auf und versucht, ein solches Projekt als ureigenstes Anliegen aller FS-TN zu deuten. Durch die Arbeit daran (projektgebundene „Arbeitstreffen“) könne der Prozess der FS-Konsensfindung institutionalisiert und womöglich doch ein gemeinsames Publikationsprojekt realisiert werden.

 

Abschließend wurde die Aufrechterhaltung des nächsten außerplanmäßigen Termins am 10.03. um 17:15 Uhr im SR 12 vereinbart (http://doodle.com/poll/d2zf6b2zyriqgh82).