Forschungsseminar

„Politik und Wirtschaft“

 

 

Protokoll zur Sitzung vom 07. Mai 2015

 

Beginn:           17.15 Uhr

Ende:              19.00 Uhr

Ort:                 Grimmaische Str. 12.,  SR 12

Protokoll:        G. Quaas

 

Anwesende:    Arglist, Felix; Döring, Jeremy; Gräbe, Hans-Gert; Köster, Robert; Melch, Simon; Müller, Karsten; Quaas, Friedrun; Quaas, Georg; Scholz, Richard

           

Entschuldigt:  Fehlberg, Frank; Dück, Joseph; Nikolaus, Sören; Feiler, Stefan;

 

Abwesend:     Fluhrer, Bruno; Arndt, Christian

 

Tagesordnung:

TOP 1: Bestätigung des Protokolls vom 23.4.2015

TOP 2: R. Scholz: Globale IOT (Ergänzung)

TOP 3: Thomas Piketty: „Das Kapital im 21. Jahrhundert“, Diskussion der Kapitel 3 und 4.

 

ad TOP 1:

Das Protokoll wird ohne Einwände zur Veröffentlichung freigegeben.

 

ad TOP 2:

Es wird ohne Widerspruch festgestellt, dass die Kritiken in dem revidierten Text berücksichtigt worden sind.            

 

Nochmals ausführlich diskutiert wird die Frage nach der Interpretation der Koeffizienten einer IOT als Forward- und Backward-Linkages. Bestritten wird die kausale Interpretation der Forward-Linkages (G.Q.). Eine kausale Interpretation wäre möglich, wenn zeitliche Veränderungen dargestellt werden könnten (H.-G.G.). Aber so sind die IO-Matrizen nicht konstruiert. Offen bleibt die Frage, welcher IOT-Typ Käufe und Verkäufe darstellt.* Scholz stellt klar, dass er (historische) Theorien überprüfen will und deshalb an die entsprechenden Konzepte gebunden ist. Grundsätzliche Kritiken daran lägen nicht vor. Die Verlässlichkeit der Daten wird in Frage gestellt (R.K.). Jedoch sollen die verfügbaren Daten analysiert werden, auf deren Korrektheit der Analytiker vertrauen muss. Gefragt wird nach dem Ziel der IO-Analyse (F.A.). Es soll überprüft werden, ob der Manufakturwarensektor spezielle Eigenschaften aufweist, die ihn grundsätzlich von anderen Sektoren unterscheiden. Probeweise wird versucht, die Koeffizienten für die Linkages zu interpretieren. Diese erscheint manchem als nicht plausibel (K.M.). Der Wunsch nach einer grundsätzlicheren Kritik der Koeffizienten für Forward-Linkages wird vom Promovenden abgelehnt. Insbesondere wird die Kritikmöglichkeit vom Standpunkt der Theorie der komparativen Kostenvorteile von der Betreuerin als Ausweitung der Thematik zurückgewiesen (F.Q.).

 

Die Diskussion zur IO-Analyse soll hinsichtlich theoretischer Aspekte im nächsten FS fortgesetzt werden (H.-G.G.). Des Weiteren drückt das FS sein Interesse an der Umsetzung des theoretischen Ansatzes von R.S. in der konkreten Analyse aus.

 

ad TOP 3:

Die Diskussion zu Piketty wird im Wesentlichen auf das nächste Mal vertagt. Dazu sei das Buch bis zum 5. Kapitel zu lesen. Einigkeit herrschte in der Bewertung, dass die von Piketty aufgezeigte Welle nichts mit einem Kondratieff-Zyklus zu tun hat: Weder stimme die Frequenz (G.Q.) noch die Art der Schwingung (S.M.). Bezweifelt wird, dass es sich überhaupt um eine wiederholbare Welle handele (F.Q.).

 

 

*Anmerkung des Protokollführers: Gemeint ist die Unterscheidung von Use- und Make-Matrizen. Doch dies hat nichts mit der Interpretation der Koeffizienten zu tun. Die Interpretation als Käufe, die gleichzeitig Verkäufe darstellen, ist die „gewöhnliche“. (Miller & Blair (2009): IO-A. Chapter 5)