Forschungsseminar „Politik und Wirtschaft“

Protokoll zur Sitzung vom 5. Juni 2014

 Beginn:                 17.15 Uhr

Ende:                    19.50 Uhr

Ort:                        Grimmaische Str. 12. SR. 16

Protokoll:                Köster, Robert  

Anwesende:                G. Quaas, R. Scholz, S. Thieme, L. Bräutigam, S. Christens, J. Hackforth, S. Melch, F. Quaas, S. Feiler, K. Müller, R. Köster, F. Argllist, C. Arndt

Top1 (Protokoll und Verteiler):

-         Protokoll vom letzten Mal wurde angenommen

-         Vor- und Nachteile des Umlaufverfahrens werden diskutiert, Umlaufverfahren wird weiterhin durchgeführt

-         Verteiler: es fehlen oft Leute, Felix macht neue (maximale) Verteilerliste

 

Top2 (Beitrag von C. Arndt):

-         C. Arndt leitet seinen Beitrag mit einer recht ausführlichen  Zusammenfassung ein und fragt u. a. ob der Beitrag verständlich gewesen ist.

-         Diskussion:

o       S. Thieme fragt, ob es eine Masterarbeit werden soll und wieviel Seiten erreicht werden sollen, da er den Eindruck hat, dass etwas viel gewollt wird, was zu gewissen Ungenauigkeiten führt.

o       F. Quaas gibt zu Bedenken, dass man alles (Wachstumskritik, Entropie-Theorie in WW und Anwendung  Marxscher Kategorien auf das Problem Wachstum) wohl eher nicht schaffen kann.

o       R. Scholz fragt nach dem Begriff des Wachstums und fordert eine konkrete Definition des Wachstums, da es zu Widersprüchen kommt, wenn man nicht klar definiert. So könne  die Forderung Arndts, die Ambiguität des Wachstums immer mitzudenken, zur Immunisierung führen.

o       R. Köster versucht den Unterschied zwischen „Kritik des Wachstums“  und „Kritik der Wachstumstheorie“ stark zu machen und fordert Konzentration auf letzteres, da es (leider) nicht realistisch sei anzunehmen, dass es die Aufgabe der Wissenschaft ist, die Probleme der Menschheit zu lösen [sie kann sie laut Köster nur analysieren]; außerdem betont er, dass es schwierig sei, eine Kritik des Wachstums mit Marx zu versuchen und sich gleichzeitig Argumenten der Grenznutzentheorie [siehe bspw. Konsumgrenze]  zu bedienen; F. Quaas weißt später darauf hin, dass dies an sich kein Problem darstelle, sofern betont wird, dass es sich um konträre Ansätze handelt, da dies zeige, dass es auch aus nutzentheoretischer Sicht Sinn machen kann, Wachstum zu kritisieren.

·         L. Bräutigam sieht in der Unterwanderung der menschlichen Existenzgrundlagen – der Verringerung natürlicher Ressourcen (vor allem fossiler Brennstoffe und bestimmter anderer wichtiger Bodenschätze) – nicht zwangsläufig die unausweichliche Selbstzerstörung der Menschheit () als gegeben an und erachtet eine allein auf diesem Sachverhalt aufbauende Untergangstheorie als problematisch und der Expertise anderer Wissenschaftsdisziplinen bedürftig. („Wir sind keine Naturwissenschaftler.“)

o       Daraufhin entsteht eine Diskussion um Entropie (Flow-Fund-Modell) und R. Scholz fragt, ob diese Theorie ernst gemeint sei, was von C. Arndt bejat wird. G. Quaas hält es nicht für haltbar, da es sich bei der Ökonomie um ein offenes System handele, aber die Theorie sich auf geschlossene Systeme  beziehe, es entspinnt sich eine Diskussion um den Zeithorizont relevanter Probleme („Ist es wichtig was in 5 Mrd. jahren ist?“)

o       F. Quaas fragt, ob es sich nicht lohnen würde, mal die Argumente der Gegner des Club of Rome abzuklappern (Verweis auf Haberler, der diese mal gesammelt hat);

o       G. Quaas betont, dass sich die Orthodoxen von dem Problem des fallenden Grenznutzens („Konsumfalle“) nicht angesprochen fühlen würden, da für den Mainstream das Hauptproblem darin bestehe, immer genug Arbeit zu schaffen; Kritik sollte dahingehend konkretisiert werden,

o       Die Aussage von C. Arndt „Aus der neoklassischen Theorie folgt der Wunsch nach viel Wachstum!“ wird von G. Quaas kritisiert, da aus deskriptiven Sätzen keine Empfehlungen (Werturteile) folgen können! Es entsteht eine Diskussion inwiefern dies zutrifft.