Protokoll zum Forschungsseminar am 5. Dezember 2013

Beginn: 17.15 Uhr

Ende: 18.45 Uhr

Ort: Grimmaische Str. 12. SR. 12

Protokoll: Lars Bräutigam

Anwesende:

·         Arglist, Felix

·         Bräutigam, Lars,

·         Bruch, Jan

·         Christens, Sven

·         Dück, Joseph

·         Fluhrer, Bruno

·         Goyk, Richard

·         Köster, Robert

·         Melch, Simon

·         Quaas, Friedrun

·         Quaas, Georg

·         Scholz, Richard

·         Thieme, Sebastian

·         Müller, Karsten

 

 

TOP1: Protokoll der letzten Sitzung wurde ohne Einwände angenommen

 

TOP2: Vorstellung der Grundideen zur Masterarbeit von Herrn Köster

Darlegungen von Herrn Köster

Zur Herangehensweise:

Empirische Überprüfung der konträren Ideen

Positiver Zusammenhang zwischen Investieren und Sparen, jedoch ist fraglich, ob eine Kausalität daraus abgeleitet werden kann

Sparen eilt den Investitionen laut Granger-Kausalitätstests nicht signifikant voraus

Zu den Problemen des Vorgehens: es werden nur zwei Länder betrachtet, des Weiteren fehlen Zinsen, Einkommen, Profite und Preise, Unterstellung einer geschlossenen Volkswirtschaft, Zweifel an der Aussagekraft („atheoretischer Ansatz“)

Erweiterungsmöglichkeiten:

Frage nach den wichtigsten und zweckvollsten Erweiterungen:

weitere Länder, Wiederholung des Ansatzes für mehrere Länder ohne die vormals genannten Probleme zu berücksichtigen, Schätzung für mehrere Länder in einem Panelansatz, Berücksichtigung der Zinsen (ist in der derzeitigen Form der Erweiterung des Ansatzes als exogene Variable einbezogen worden), Zinsdifferenzen, Zerlegung des Sparens in öffentliches und privates Sparen, des Investierens (Anlagen, Bauten, Lager) nach eigener Einschätzung schwierig, Berücksichtigung des Außenhandels, Anknüpfung an Feldstein/Horioka (1980)

 

Methodische Eigenkritik: 

stärkerer Einbezug von theoretischen Modellen

Holistischer Ansatz/Simulationen

Schätzung von Einzelgleichungen

 

Kritik & Erwiderungen

Hr. Scholz: Das Vorhaben ist sehr oder zu umfangreich, das Problem ist möglicherweise immer noch, nur unscharf die eigenen Forschungsziele zu kennen. Es fehlen bereits jetzt wichtige erklärende Ausführungen zu Variablen und Sachverhalten, daher wird auch davon abgeraten, den Ansatz überhaupt zu erweitern, illustrative Komponenten sind besser einzuschränken, Einforderung die Daten auch zu interpretieren

Hr. Quaas: stellt die Robustheit (einzelner Ergebnisse?) infrage und rät, sich auf weniger Tests einzuschränken, beispielsweise auf ein Land, um dem Problem der Vergleichbarkeit auszuweichen, Fokus sollte auf der Mainstream-Theorie I=S liegen, um eine Falsifizierbarkeit leisten zu können

Fr. Quaas: ist überrascht über die Einschätzung (Herrn Kösters), die Herangehensweise oder der Ansatz sei „a-theoretisch“, Theoriehistorie sollte Bestandteil der Masterarbeit sein und bleiben

Hr. Müller: findet die theoretische und historische Einordnung gut und sinnvoll, methodisch ist ein roter Faden zu erkennen, die Festlegung auf eine Methode/einen Filter würde immer Vorwürfe auf sich ziehen

Hr. Scholz resümiert noch einmal die unterschiedlichen Wissenschafts-Positionen, zwischen denen sich Herr Köster befindet und fordert dazu auf, sich zu entscheiden

Hr. Goyk: fragt noch einmal spezifisch nach Kapitalimporten/-exporten (Rentenfonds, etc.) und deren Berücksichtigung in den VGR-Größen

 


 

TOP3: Vorstellung d. Entwurfs zur Performativität in der Wirtschaftswissenschaft von Herrn Melch

 

Grundsätzliche Ziele:

Performativität als Modethema in den Sozialwissenschaften, insbesondere interessiert der Einfluss von Ökonomen und ihrer Theorien auf die (ökonomische) Wirklichkeit

es wird der Nachweis angestrebt, dass Werner Hofmann als Wissenschaftssoziologe ein Vordenker performativer Ansätze bzw. wesentlicher darin thematisierter Sachverhalte war

Ökonomen beschreiben nicht nur Sachen positiv, sondern formen sie auch durch ihre Tätigkeit mit

 

Kritik & Erwiderungen

Hr. Thieme:  bezweifelt etwas die weite Verbreitung oder Modebehaftetheit des performativen Ansatzes, schlägt vor, auch andere performative Ansätze mit einzubeziehen

Hr. Scholz: findet die Idee interessant, hinterfragt aber den tatsächlichen Bedeutungsgehalt und das Ausmaß performativen Wirkens von Ökonomen

Hr. Köster: fragt nach der Leistung des Soziologen Hofmann und den Gründen den Fokus auf ihn zu richten

Hr. Goyk: möchte wissen, ob es überhaupt eine Wissenschaft gibt, die frei von Performativität ist

Fr. Quaas: findet es wichtig, die Einflussnahme von Ökonomen zu reflektieren und zu zeigen, wie diese wahrgenommen wird

Hr. Quaas: fordert eine klare Beschränkung auf jene Gegenstände, die auch substanziell aus dem Denken, Sprechen und Handeln von Ökonomen hervorgehen und warnt vor einer zu idealistischen Herangehensweise, die Verständniswiderstände bei Ökonomen hervorrufen könnte

Hr. Thieme: fragt nach der Besonderheit und der tatsächlichen Originalität im Denken Hofmanns

Hr. Goyk: verweist auf die Relativität der Performativität gegenüber der Realität