Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freunde und Kollegen!

 

 

Ich möchte Sie davon in Kenntnis setzen, daß die Unterzeichnenden die Absicht haben, ein Forschungsseminar mit dem Arbeitsthema

 

"Theoretische Grundlagen des Liberalismus"

 

zu installieren. Es ist geplant, das Sommersemester 2003 dazu zu nutzen, individuelle Arbeitsfelder für die weitere Forschung zu definieren. Ab dem Windersemester 2003 dienen diese dann als Grundlage für zukünftig zu vergebende Diplom- und Doktorarbeiten.

 

Konzeptionelle Grundlage des Forschungsseminars ist die Hypothese, daß infolge der Übernahme der politischen und ideologischen Vorherrschaft durch den sozialen Demokratismus und den nationalen Sozialismus im 20. Jahrhundert Entwicklungslinien liberalen Denkens abgebrochen worden sind, die durch die bestehenden Schulen nur zum Teil oder in - wie wir finden - recht einseitiger Weise wieder aufgegriffen worden sind. Bei den "vergessenen" Themen handelt es sich u.a.:

- auf ökonomischem Gebiet um die von Adam Smith entwickelte Arbeitswertlehre;

- auf politischem Gebiet um eine nicht nur demokratisch drapierte, sondern effektive Selbstbestimmung von Gemeinschaften

- und auf sozialem Gebiet um die freie Entfaltung und allseitige Entwicklung der Individualitäten.

 

Als vorläufiger Kodex des Forschungsseminars soll folgendes gelten:

 

1. Teilnehmer am FS können alle Interessenten sein, die bereit sind, einmal pro Semester ein Referat zum Forschungsgegenstand zu halten und sich der kollektiven Diskussion zu stellen. Zaungäste werden für eine gewisse Zeit (in der Regel ein Semester) geduldet.

 

2. Das FS findet regelmäßig am vierten Donnerstag eines Monats 17.00 bis maximal 20.00 Uhr statt (außer in Semesterpausen). Der Raum wird spätestens eine Woche vor der Sitzung bekanntgegeben. Sie erhalten eine persönliche Einladung per e-Mail, wenn Sie Ihr Interesse bekunden.

 

3. Am Ende jeder Sitzung werden die wesentlichen Gedanken des Referats und der Diskussion protokolliert. Das Protokoll dient zur Grundlage für eine eventuelle Fortsetzung der Diskussion zu einem späteren Zeitpunkt.

 

4. In jeder Sitzung wird mindestens eine Publikation - hauptsächlich von Nicht-Teilnehmern - diskutiert. Die Einführung zur Diskussion übernimmt ein Teilnehmer. Die jeweilige Auswahl des Themas und des Referenten wird in der vorangehenden Sitzung beraten und festgelegt. Es ist ratsam, sich auf die Diskussion vorzubereiten.

 

5. Diplomanden, Doktoranden und Publizisten erhalten nach Vorankündigung die Möglichkeit, ihre im Entstehen begriffenen oder fertigen Arbeiten zur Diskussion zu stellen.

 

6. Teilnehmer am FS kann nur sein, wer das geistige Eigentum anderer achtet. Bei Verwendung mündlich geäußerter Ideen erfolgt dies durch Angabe des Datums und Hinweis auf das Forschungsseminar und den Autor der Idee.

 

Wir schlagen weiterhin vor, die erste Sitzung am 24. April stattfinden zu lassen. Zur Diskussion stehen:

 

1. Konzeptionelle Vorstellungen für die inhaltliche Gestaltung des FS.

Referentin: F. Quaas

 

2. Das Problem der Begründung eines sozialen Ausgleichs mittels der Moraltheorie Richard M. Hares (Einführung).

Referent: G. Quaas

 

Literatur zum Punkt 2:

Quaas, F.: Soziale Marktwirtschaft. Wirklichkeit und Verfremdung eines Konzepts. Kapitel  10. Bern e.a. 2000.        

Zusatzliteratur:

Fehige, C./G. Meggle: Zum moralischen Denken. Frankfurt a.M. 1995.

Hare, Richard M.: Freiheit und Vernunft. Düsseldorf 1973.

Hare, Richard M.: Die Sprache der Moral. 1972.

Hare, Richard M.: Moralisches Denken. Frankfurt a. M. 1992.

 

Vorschläge, Hinweise, Kommentare und Interessensbekundungen richten Sie bitte direkt an die Absender. Sollte sich abzeichnen, daß eine Mehrheit einen anderen Termin vorzieht, werden wir rechtzeitig darüber informieren.

 

 

Die Verantwortung übernehmen:

PD Dr. Friedrun Quaas (Institut für Wirtschaftspolitik)

Doz. Dr. Georg Quaas (Institut für Politikwissenschaft)